FENNEL "MANEŠTRA" (ISTRAIN STEW)
250 g getrocknete Bohnen
50 g Pešt (fein gehackter Speck und Knoblauch)
½ kg Kartoffeln
150 g Fenchel
Schinkenknochen für Maneštra
Schweinezunge
Salz, Pfeffer
ZUBEREITUNG: Getrocknete Bohnen am Abend vor dem Zubereiten einweichen. Fenchel reinigen und waschen. Pešt zubereiten, indem man den Speck und Knoblauch zu einer cremigen Masse zerkleinert. Bohnen und Kartoffeln im Wasser kochen, und wenn das Wasser aufkocht, Pešt dazugeben. In der Zwischenzeit in einem separaten Topf die Knochen aufkochen (damit eventuelle Unreinigkeiten im Wasser bleiben, welches nach dem Kochen weggeworfen wird). Wenn die Bohnen und Kartoffeln halb gekocht sind, die gekochten Knochen, Schweinezunge und Fenchel dazugeben. Wenn alle Zutaten gekocht sind, den getrockneten Fleisch aus der Maneštra herausnehmen und vom Knochen trennen. Auch einen Teil Kartoffeln und Bohnen herausnehmen, mit einer Gabel zerdrücken (frühere Passiermethode), und nach dem Zerdrücken wieder in die Maneštra geben, damit sie dick wird. Salz und Pfeffer dazugeben und noch ein paar Minuten köcheln lassen.
*Bei der zweiten Version wird der Fenchel im separaten Wasser gekocht: der Fenchel wird separat gekocht, und ganz zum Schluss der Maneštra dazugegeben (damit sie noch zweimal sprudelt). Auf diese Weise hat die Maneštra einen milderen Geschmack, weil der Fenchel dabei etwas von seiner Bitterkeit verliert.
BEMERKENSWERTES: Maneštra, bzw. Suppe – Eintopf ist die Basis der istrischen Küche, mit der viele Generationen in Istrien großgezogen wurden. In der Vergangenheit gab es aufgrund großer Armut nur selten Fleisch in der Maneštra. Am seltensten hat man einen Knochen von Rohschinken in der Maneštra gekocht, obwohl von diesem am meisten erzählt wird, und zwar aus einem einfachen Grund – die Leute haben mit dem Rohschinken die Steuern, den Arzt, Rechtsanwalt bezahlt... Laut einer Überlieferung wurde derselbe Knochen mehrere Male wieder gekocht. In Istrien wird zu diesem Thema eine Anekdote erzählt „Liebe Nachbarin, könntest du mir heute deinen Rohschinkenknochen borgen, da ich vorhabe, eine Maneštra zu kochen?“! Wenn es in der Maneštra doch Fleisch gab, dann war für jede Maneštra ein ganz bestimmter Fleischteil bestimmt. So gehörte zur Maneštra mit Fenchel die Schweinezunge dazu.
MANEŠTRA MIT ACKERBOHNE
0,5 kg getrocknete weiße Bohnen
200 g junge Ackerbohnen
2 -3 Kartoffeln
2 Tassen hausgemachter Suppennudeln
Rosmarin, Lorbeer, Salz, Pfeffer
Schinkenknochen oder Speckschwarte
ZUBEREITUNG: Bohnen am Abend vor dem Zubereiten einweichen. Ackerbohnen reinigen und waschen. Pešt zubereiten, indem man den Speck und Knoblauch zu einer cremigen Masse zerkleinert. Bohnen und Kartoffeln im Wasser kochen, und wenn das Wasser aufkocht, Pešt dazugeben. Mit Salz, Pfeffer, Lorbeer, Rosmarin nach eigenem Geschmack würzen. Wenn die Bohnen und die Kartoffeln fast fertiggekocht sind, frische Ackerbohnen dazugeben, und mit den anderen Zutaten noch ein „bisschen“ köcheln lassen. Etwa zehn Minuten nach den Ackerbohnen eine oder zwei Tassen hausgemachter Nudeln dazugeben. Maneštra mit Ackerbohnen ist eine typische Frühlings-Maneštra, die ohne Fleisch zubereitet wurde. Manchmal gab es darin Schinkenknochen, Schwarte oder andere Schweineteile (Ohren, Schwanz, Rüssel), die zu jeder Maneštra gehörten, wenn sie vorhanden waren.
BEMERKENSWERTES: Maneštra, bzw. Suppe oder Eintopf ist die Basis der istrischen Küche, mit der viele Generationen in Istrien großgezogen worden. Von der Bedeutung und der Häufigkeit dieser Speise im istrischen Alltag zeugen viele Sprüche in Verbindung mit der Maneštra:
Ne' minestra riscaldada ne' massera ritornada. (Weder aufgewärmte Maneštra, noch aufgewärmte Beziehung.)
Micisia refada xe la minestra riscaldata. (Wieder aufgebaute Freundschaft ist wie aufgewärmte Maneštra.)
Žlica je gospodarica dobre kužine. (Der Löffel ist der Herr einer guten Küche.)
Žlica je za stepliti dušu, pirun je za tilo. (Mit dem Löffel wärmt man die Seele, und mit der Gabel den Körper.)